Strategiewechsel ggf. erforderlich

Die Erfüllung der Budgets bleibt eine Herausforderung.

Die Auswertungen bis zum heutigen Tage, sowie die Forecasts bis einschließlich Juli zeigen, dass es weiterhin schwierig ist, die aufgestellten Budgets zu erreichen. Dies gilt sowohl für die Umsatzseite als auch für die Kostenseite. Ein wöchentlicher Abgleich mit den Budgets ist zwingend erforderlich. Dies betrifft auch die Kostenseite!

In der Logis ist eine veränderte Strategie oft erforderlich

Wie wir bereits aus dem letzten Jahr wissen, scheinen bei den meisten Ferienhotels die Obergrenzen bei der Ausgabebereitschaft der Gäste erreicht zu sein. Dies zeigt die Entwicklung der ARR. Die Preise der Vergangenheit lassen sich nur teilweise und – wenn überhaupt – mühevoll durchsetzen. Eine andere Strategie ist demzufolge erforderlich. Während in der Vergangenheit Ratensteigerungen nahezu problemlos durchsetzbar waren und wir scheinbar beliebig den „Eimer hinhalten“ konnten, müssen wir nun dem Interessenten vermehrt „die Hand reichen“, um ihn als Interessent zu gewinnen. In welche Intensität diesen Strategiewechsel notwendig ist habe ich im Rahmen der zahlreichen Besuche vor Ort in den letzten Wochen mit vielen Kunden besprochen. Insbesondere das Verkaufsteam rund um die Rezeption und diejenigen, die die Systeme pflegen, müssen hier ggf. umdenken. Der Grundsatz: „Das teuerste Zimmer ist das heute Nacht leerstehende Zimmer“ muss zunehmend beachtet werden. Das Management muss diesen Prozess unterstützen.

Umstellung der F&B Konzepte.

In einem weiteren Hotel haben wir im März das Gastronomiekonzept umgestellt. D.h. weniger Personal, sowohl in der Küche als auch im Service. Dafür, der Personalsituation angepasstes Platzangebot. Der Erfolgt ist nun bereits in Zahlen messbar. Noch ein Punkt ist bei Beratungen mit Kunden aufgefallen: Wenn wir Mitarbeiter für das Restaurant einstellen, suchen wir meistens „Servicemitarbeiter/Restaurantmitarbeiter“. Die Bezeichnung findet sich dann im Arbeitsvertrag und der Stellenbeschreibung wieder. Hier sollte eine Korrektur erfolgen, so dass die Bezeichnung der Aufgabenbeschreibung besser gerecht wird. Wir müssen „Verkäufer (!) für das Restaurant suchen und so muss auch die Position in der Stellenbeschreibung lauten. Gleiche gilt auf für den Bereich der Rezeption und Reservierung.

Kostenkontrolle muss Chefsache sein.

Gelingt es die geplanten Umsätze zu erreichen, heißt das noch lange nicht, dass auch das Betriebsergebnis 1 dem Budget entspricht. Hier sind die Inhaber, neben den Abteilungsleitern gefordert. Sie müssen dafür sorgen, dass die Kostenstruktur und insbesondere die Personalkosten zum Budget bzw. zum Umsatz passen. In vielen Hotels haben wir das im Rahmen der Budgetierung und in Gesprächen vor Ort intensiv besprochen und auch den Abbau von Personal einkalkuliert. Wenn sie diese Kostenstruktur nicht einhalten, werden sie nicht die notwendige Liquidität erreichen. Diese ist aber zwingend notwendig, um die Verbindlichkeiten gegenüber der Bank zu bedienen oder um Rücklagen für Investitionen zu bilden. Der Kostendruck durch auslaufende Zinsbindungen steigt deutlich. Neue Kreditaufnahmen sind in der Regel teuer. Also kontrollieren Sie die Kostenstruktur und geben Sie nicht mehr Geld aus, als es das Budget zulässt. Auch wenn das besonders schwerfällt. Es ist zu ihrem eigenen Schutz.