Vorausschauendes Denken und Handeln ist gefragt.

Sehr guten Umsätze – Mittelmäßige Erträge – sinkende Liquidität.

So könnte die vorläufige Bilanz des Jahres 2022 aussehen. Das zeigt die Auswertung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen bis einschließlich Oktober, wobei die Umsätze und die voraussichtlichen Ergebnisse durch die Forecast-Berechnungen quasi feststehen. Ebenso können die Ergebnisse im Dezember bereits mit großer Sicherheit kalkuliert werden.

Hohe Umsätze vor allem in der Logis trotz Corona und Krieg in der Ukraine

Die Gründe dafür liegen teilweise in der guten Nachfragesituation sowohl im Marktsegment Business wie auch im Segment Leisure (Freizeit). Zum anderen haben wir die Preise sowohl im Bereich der Logis über das Yieldmanagement-System weiter angehoben. In diesen Zeiten muss das System von der Geschäftsleitung täglich gemeinsam mit dem Front Office kontrolliert und angepasst werden. Hinzu kamen Preissteigerungen (teilweise sehr deutlich) in der Gastronomie. Nicht zu vergessen: der größte Hebel zur Verbesserung der Betriebsergebnisse liegt im Preis. Gelingt es den Preis um z.B. 10% anzuheben, bleiben die Kosten gleich aber der Deckungsbeitrag steigt. Diese Preissteigerungen sind gut argumentiert werden. Außerdem müssen die Mitarbeiter die volle Unterstützung und Rückendeckung der Geschäftsführung haben.

An dieser Stelle verweise ich auf den letzten „Wissensbeitrag“ in dem es auch um zusätzliche Einnahmequellen, wie den Parkplatz oder den Wellnessbereich ging.

Kostensteigerungen abfedern

Nachdem im Frühjahr die Politiker vor Engpässen in der Energieversorgung und stark steigenden Energiekosten gewarnt haben, begann sich die Kostenspirale schnell nach oben zu drehen. Es gab Preissteigerungen in fast allen Bereichen, obwohl bis dato noch nichts passiert war! Die Inflation wurde angeheizt. Lebensmittelpreise explodierten und Non Food Artikel wurden ebenfalls teurer. In der Gastronomie überprüften wir die Speise- und Getränkekalkulationen und hoben die Preise an. Alternativ wurden Mengen ergänzend reduziert, oder alternative Produkte eingekauft und verwendet. Schwierig wurde es beim Frühstück, da wir hier mit unveränderten Splits arbeiteten. Frühstücksinventuren sind hier erforderlich, um den Wareneinsatz (früher bei ca. 3 EUR/Person, heute eher bei 4 EUR/Person) zu ermitteln. Die „Kostentreiber“ sind so zu ermitteln. Wir haben entsprechende Vorlagen in unserem Downloadbereich. Gleiches gilt auch für verschienden Kalkulationsvorlagen. Dieser Bereich ist für Mitglieder des Berater Clubs. Informationen dazu finden Sie hier.

Die Budgetplanung für 2023 ist wichtiger denn je!

Nur mit einer detaillierten Budgetplanung ist festzustellen, um die geplanten Umsätze ausreichen werden, um alle Verbindlichkeiten im kommenden Jahr zu decken. Dazu gehören auch die Zinsen für den Kapitaldienst und die Abschreibungen. Auch diese sollte idealerweise „verdient“ werden. Die verbleibende Liquidität muss für die Tilgung oder Pacht, sowie für Steuernachzahlungen, Anpassungen der Vorauszahlungen und Instandhaltungsrücklage (ca. 2% vom Gesamtumsatz) ausreichen. Wer kein Budget hat, läuft Gefahr, dass seine Liquidität gefährdet ist! Beachten Sie auch, dass die tatsächlichen Energiekosten noch gar nicht ihren Höhepunkt erreicht haben, denn die Abschläge wurde Ende 2021 festgelegt. Es kann zu empfindlichen Nachzahlungen kommen. Obwohl der Mindestlohn bereits im Jahr 2022 zu einem Anstieg der Personalkosten geführt hat, ist es denkbar, dass dieser im kommenden Jahr erneut steigt. In der Diskussion sind 15 EUR. Das Problem ist nicht der Mindestlohn für einigermaßen qualifizierte Mitarbeiter, sondern dass auch unmotivierte Kräfte ebenfalls den Mindestlohn bekommen. Die sich daraus entwickelnde Preisspirale ist das Problem.

Vorausschauendes Denken und Handeln …

… ist für das kommende Jahr entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Wer nicht aufmerksam ist und die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen seines Betriebes nicht genau kennt und danach handelt, läuft große Gefahr in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu gelangen.

In den kommenden Wochen setzen wir unsere Budgetplanungen gemeinsam mit unseren Kunden fort und finden Lösungen für die anstehenden Herausforderungen.