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Vieles wird teurer – nichts wird einfacher. Spingt die Ampel um?

31 Dezember 2023

Politik für den Mittelstand wäre wünschenswert

Die Halbzeitbilanz der Bundesregierung fällt meiner Meinung nach äußerst bescheiden aus. Alle Kunden, mit denen ich in den letzten zwei Monaten die Budgets und Liquiditätspläne für 2024 erarbeitet habe, waren der gleichen oder ähnlicher Meinung. Hoteliers und Gastronomen bilden, gemeinsam mit vielen anderen Betrieben, den Mittelstand in Deutschland. Sie schaffen und erhalten Arbeitsplätze, investieren in ihre Betriebe und in ihre Mitarbeiter, zahlen regelmäßig Steuern an den Staat und Abgaben an die Kommunen. Sie versuchen, die Betriebe wirtschaftlich erfolgreich zu führen und ggf. fit für die nächste Generation zu gestalten.

Die staatliche Unterstützung fällt dabei immer geringer aus. Steigenden behördliche Auflagen, steigende Steuersätze, steigende Zinsen, steigende Kosten in allen Bereichen (u.a. auf Grund politischer Entscheidungen) sorgen dafür das sich die Ertragslage deutlich verschlechtert.

Es gibt aus dem Verlag „markt intern“ ein Manifest 2025, in dem Forderungen an die Politik für die nächsten zwei Jahre aufgestellt werden. Ich möchte ein paar Punkte daraus aufgreifen, da sie für unsere Branche wichtig sind:

  1. Die Bundesregierung sollte sich ausdrücklich zum deutschen Mittelstand bekennen und dem Mittelstand einen Vorrang bei sämtlichen wirtschaftspolitischer Vorhaben einräumen.
  2. Der Staat sollte sich aus Themen Preisfindung, Vorgaben von Technologien oder Erreichen von Produktionszielen heraushalten.
  3. Keine Subventionen für „multinationale“ Großkonzerne wie z.B. Intel, stattdessen Unterstützung des heimischen Mittelstandes.
  4. Reduzierung der hohen Steuer- und Abgabenlast der Mittelschicht.
  5. Rücknahme der seit 1.12.23 geltenden CO2 und Mauterhöhung um mehr als 80%
  6. Rücknahme der CO2 Abgaben für Heizöl, Benzin, Diesel und Gas
  7. Maßnahmenpaket zur Behebung des Fachkräftemangels / gleichzeitig Korrektur des Bürgergeldes.
  8. Abbau der Bürokratie. Ein Check durch den Nationalen Normenkontrollrat ergab, dass im Jahr 2023 der Aufwand und die damit verbunden Kosten noch nie so hoch waren.
  9. Abschaffung der Mitgliedschaften in den Industrie- und Handelskammern.
  10. etc.

Das Jahr 2024 wird für viele Betriebe ein entscheidendes Jahr sein, was die betrieblichen Konzepte – insbesondere im Bereich Food & Beverage -, den Umgang mit Personalengpässen und weiter steigenden Kostenstrukturen betrifft. Controlling ist das „Zauberwort“. Ohne ein effektives Controlling gepaart mit einem aktiven Yieldmanagement werden sich die Herausforderungen nicht meistern lassen.

Wenn sich der Jahreswechsel in vielen größeren Städten ähnlich katastrophal entwickelt, wie im letzten Jahr wird die angekündigte Großdemonstration am 8. Januar 2024 nicht nur verärgerte Bauern auf die Straßen treiben. Bereits jetzt haben sich andere Branchen (Speditionen, Bäcker etc.) dem Aufruf angeschlossen. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu Lieferengpässen z.B. in der Lebensmittelversorgung für ein paar Tage kommen kann. Sie sollte also davor, wichtige Bestände auffüllen.

Trotz allem wünsche ich uns allen einen guten Rutsch in das Jahr 2024. Hoffen wir, dass sich die nationale und internationale Lage wieder etwas beruhigt, und leisten wir unseren Beitrag dazu.