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Handeln statt Abwarten ist im 3. Quartal gefragt!

29 September 2022

Das Zaudern und Zögern sollten Sie den Politikern überlassen.

Warten Sie nicht mit wichtigen Entscheidungen, insbesondere was die Verkaufspreise aber auch die Kostenentwicklung angeht. Im Gegensatz zu vielen Politikern haben Sie genügend Erfahrung und Know How, um auf Schwierigkeiten vorausschauend zu reagieren. Tun Sie es!

Stark ansteigenden Energiekosten belasten die Liquidität!

Jeder von uns, egal ob privat oder im Betrieb, bekommt zurzeit die Informationen des Energieversorgers ins Haus geschickt. Grundlage dafür sind die staatlichen Maßnahmen z.B. die Vorgabe von Füllständen in Gasspeichern und der Neuerungen im Energiesicherungsgesetz. Die daraus resultierenden Umlagen werden ab 1.10.22 die Energiekosten – um ca. doppelt oder dreimal so teuer machen wie zuvor.  EON rechnet das die Umlagen zu einer Erhöhung der Gaskosten um ca. 3.000 € / Jahr zzgl. Umsatzsteuer ja 100.000 kWh Jahresbezug ausfallen wird. Egal, ob die Gasumlage gekippt wird oder nur teilweise zum Tragen kommt, die Energiekosten werden deutlich ansteigen und damit auch weitere Kosten z.B. Lebensmittel und Non Food Artikel.

Die Folgen für das Betriebsergebnis sind erheblich.

Wenn Sie in Ihre Budgets für das Jahr 2022 schauen, sehen Sie, dass das Verhältnis zwischen Gesamtumsatz und Betriebsergebnis 2 oft nur im Einstelligen Bereich liegt. Vergleicht man dazu die Kontostände zum heutigen Tag mit den Vorjahresständen wird deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. Hinzukommt, dass die Zinsen für Kredite deutlich ansteigen. Bereits jetzt müssen Kunden mit sehr guten Ratingergebnissen zwischen 3,5 und 4,5% Zinsen für neue Kredite bezahlen. Prüfen Sie daher die Laufzeiten Ihrer Darlehen.

Lassen Sie sich ihr aktuelles Ratingergebnis geben. Dazu müssen natürlich die Bilanzen der Jahre 2020 und 2021 fertig sein. Ist die Bilanz 2020 noch nicht fertig müssen Sie ihren Steuerberater dazu schriftlich mit Fristsetzung auffordern und gleichzeitig die Fertigstellung der Bilanz 2021 einfordern. Bei den meisten unserer Kunden haben sich die Ratingergebnisse in den letzten zwei Jahren noch einmal deutlich verbessert. Diese Ergebnisse haben einen Einfluss auf das Zinsniveau bei neuen Krediten oder bei der Neuberechnung von Zinsen bei auslaufender Zinsbindung. Deshalb ist das Ratingergebnis so wichtig. Wir können das Ratingergebnis durch unserer Arbeit beeinflussen.

To Do Liste Wellness und Parkplatz.

Wir werden mit Einsparungen im Energiebereich nicht sonderlich viel erreichen. Dennoch sollten wir insbesondere in den Wellnessbereichen die Temperaturen in den Pools um 1-2 Grad reduzieren. Wie bereits bei den meisten Budgetgesprächen vorgeschlagen halte ich es für sinnvoll und nachvollziehbar, den Eintritt in diesen Bereich an eine Gebühr zu koppeln. Dabei sind 10 -15 EUR pro Person für einen zeitlich unbegrenzten Eintritt sicherlich durchsetzbar. Ggf. kann der Preis auch abhängig von der gebuchten Kategorie gestaltet werden.

Eine weitere Einnahmequelle sind die Parkplätze. Diese haben zwar nicht unmittelbar etwas mit den Energiekosten zu tun. Allerdings ist es nachvollziehbar, dass ich für einen Parkplatz – wie fast überall im öffentlichen Raum – Geld bezahlen muss. Wir nehmen bei vielen Hotels schon seit ein bis zwei Jahren eine Gebühr von ca. 3 EUR pro Tag. Künftig sollten es dann rund 5-7 EUR pro Tag sein. Es ist leicht auszurechnen, welche zusätzlichen Deckungsbeiträge dadurch entstehen.

Generell dürfen wir weder den Parkplatz noch den Eintritt in den Wellnessbereich kostenfrei lassen, da der Staat hier 19% MwSt. kassieren möchte.

To Do Liste Logis und Gastronomie.

Durch das flexible Preissystem haben wir bei den meisten Hotels bereits die Preise sehr weit oben. Möglichkeiten bestehen hier für meine Begriffe hauptsächlich in der Steigerung der Preise in den höheren Kategorien also in der Regel bei den Superior (o.ä.) Zimmern.

Wir prüfen gerade, ob es möglich ist bei den Reiseveranstaltern einen prozentualen Aufschlag auf die vertraglich vereinbarten Preise durchzusetzen, z.B. 5%-10%. Alternativ kann man die kostenfreien Leistungen wie Wellness und Parkplatz versuchen zu streichen. Ggf. muss man auch an die HP-Preise rangehen, oder diese gänzlich streichen.

In der Gastronomie kommt es nun umso mehr auf die regelmäßige Überprüfung der Kalkulationen der Top 10 an.

To Do Liste Personalkosten/Housekeeping

Sollte die Auslastung in den Wintermonaten November und Dezember, aber auch in der Zeit ab dem 7.01.23 sinken ist es erforderlich Personalkosten zu reduzieren. Dies war in der Vergangenheit auf Grund der sehr guten Betriebsergebnisse ggf. nicht so relevant. Nun könnte es notwendig werden. Denkbar ist es bestimmte Mitarbeiter für einen begrenzten Zeitraum „auszustellen“. Die Mitarbeiter bekommen dann Geld vom Arbeitsamt, ähnlich wie in Coronazeiten. Geld wird auch gespart, in dem konsequent Überstunden oder Guttage in diesen Zeiten abgebaut werden. Im Housekeeping kann durch eine Express-Reinigung bei den Bleiber Zimmern Zeit und somit Geld gespart werden.

Bleiben Sie wachsam und aktiv – Sie sind Unternehmer und kein Politiker!