Was tun? Fachkräftemangel in der Gastronomie und Hotellerie.

Tipps und Hinweise zum Thema Fachkräftemangel, Personalführung und Personalmotivation

Der Fachkräftemangel in der Gastronomie und Hotellerie macht den Betreibern und Inhabern immer mehr zu schaffen. Längst ist es keine Frage des Geldes mehr, ob man geeignete Mitarbeiter für sein Unternehmen findet oder nicht. Es gibt einfach zu wenige.

Gutes Personal braucht Engagement

Besorgniserregend bleibt die Personalsituation. In vielen Betrieben suchen wir Mitarbeiter und Auszubildende. Sicherlich sind diese Probleme teilweise auch hausgemacht. Es reicht eben nicht, Dienstpläne für die kommende Woche am Freitag bekanntzugeben. Weiterbildungschancen, Zeit für Mitarbeitergespräche, gutes Essen und anständige Umkleidemöglichkeiten kommen oft zu kurz. Dabei kommt es u.a. auf diese „Kleinigkeiten“ an. Die Work-Life Balance hat sich bei der nachwachsenden Generation von Work nach Life verschoben. Das Gehalt ist wichtig, aber die Freizeit ist wichtiger. Car-Sharing, Urlaub per Airbnb, geringere bzw. veränderte Bedeutung von Luxusgütern tragen dazu bei. Aus diesen Gründen ist die Motivation der Mitarbeiter wichtiger denn je. Mitunter lohnt es sich also, individuelle Bedürfnisse wahrzunehmen und auf sie einzugehen.

Fachkräftemangel durch Transparenz entgegenwirken

  1. Mitarbeiter erwarten genaue Informationen, was von Ihnen erwartet wird. Durch die Ausarbeitung von Stellenbeschreibungen und Qualitätsrichtlinien und Standards stellen Sie dies sicher.
  2. Jeder Mitarbeiter möchte gelobt werden. Die einfachste Motivation ist das persönliche Gespräch und das ausgesprochene Lob.
  3. Mindestens einmal pro Jahr muss ein ausführliches Mitarbeitergespräch erfolgen. Hier werden Stärken und Schwächen des Mitarbeiters ausgewertet und über seine Erwartungshaltung z.B. in Sachen Weiterbildung, Karrieresprung etc. gesprochen.
  4. Freizeit und ein Dienstplan, der zwei Wochen im Voraus bekannt ist, sind Gold wert.
  5. Sorgen Sie als Arbeitgeber für gutes Essen und saubere Umkleidekabinen.

Mitarbeitergepräche erfolgreich führen

Das wichtigste Wort im Umgang mit Mitarbeitern ist „Danke“. Das sagte u.a. der Unternehmer Reinhold Würth. Dem kann ich mich nur anschließen. Ergänzend ist der Grundgedanke „Fordern und Fördern“ in meiner Zeit als Hoteldirektor wesentlicher Bestandteil der Mitarbeiterführung gewesen und ist es bis heute geblieben. Mitarbeiter wollen geführt werden und zwar mit einer klaren, konsequenten Linie. Mit entsprechenden Zielvorgaben und einem Korridor in dem Sie sich eigenverantwortlich bewegen können. Das Mitarbeitergespräch ist wichtig, um regelmäßig Stimmungen und Tendenzen im Team aufzunehmen und die aufgestellten Qualitätsrichtlinien und Standards erfolgreich umzusetzen. Dazu ein paar Hinweise wie ein Mitarbeitergespräch bei einer Zielvereinbarung aufgebaut sein kann.

Die Zielvereinbarung

  1. Schaffung einer angenehmen Gesprächsatmosphäre
  2. Small Talk zur Einleitung
  3. Ist Zustand und Auswirkungen beschreiben
  4. Erreichbares Ziel mit Deadline definieren
  5. Feedback vom Mitarbeiter einholen (Frage: „Kann ich Sie für diese Ziel begeistern?“ „Machen Sie mit?“ o.ä.)
  6. Wenn der Mitarbeiter das Ziel mit verfolgen will: Anerkennung
  7. Wenn der Mitarbeiter Einwände hat: Ziel und Auswirkung neu erklären
  8. Wie möchte der Mitarbeiter das Ziel erreichen? Methode/Schritte erklären lassen.
  9. Aktionsplan festlegen, Kontrolltermin vereinbaren.
  10. Danke schön“ an den Mitarbeiter, Small Talk und Verabschiedung.

Wir loben zu wenig. Warum? Weil es gar nicht so einfach ist zu Loben. In der Praxis bedankt man sich beim Mitarbeiter für eine tolle Leistung. Dieser wird etwas verlegen, bedankt sich für das Lob und das Gespräch endet. Hier ein paar Tipps wie ein Lobgespräch aufgebaut sein kann

Das Lob-Gespräch

  1. Grundsatz: Wir loben den Mitarbeiter – nicht die Sache!
  2. Schaffung einer angenehmen Gesprächsatmosphäre
  3. Small Talk zur Einleitung
  4. Ziel mit dem Erreichten vergleichen. Z.B. die große Familienfeier mit 100 Personen hat einwandfrei geklappt. Postives Ergebnis darstellen.
  5. Jetzt das Entscheidene: Wir fragen den Mitarbeiter, wie er das geschafft hat. Nun kann er in aller Ausführlichkeit und mit Stolz berichten, wie er die Veranstaltung zum Erfolg geführt hat. Wir hören in Ruhe zu, fragen vielleicht an der einen oder anderen Stelle nach.
  6. Es folgt ein erneutes Lob bzw. „Danke schön“ für die erfolgreiche Durchführung der Veranstaltung.
  7. Wichtig: Keine neue Zielvereinbarung. Lob nicht mit Kritik vermischen!

Fachkräftemangel und hohes Arbeitskostenniveau

Das Statistische Bundesamt teilt mit, dass Arbeitgeber in der deutschen Privatwirtschaft im Jahr 2015 durchschnittlich 32,70 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde bezahlten. Das Arbeitskostenniveau in Deutschland lag damit innerhalb der EU gemeinsam mit Finnland auf Platz sieben. Die Kosten lagen damit um rund 34% höher als im Durchschnitt der EU. Spitzenreiter ist Schweden mit 43,00 EUR. Schlusslicht in Europa ist Bulgarien mit 3,70 EUR.

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